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Die Geburt meines ersten Kindes

Dieser Beitrag ist sehr persönlich, aber gleichzeitig ist es mir ein großes Anliegen, dieses Thema möglichst weit zu verbreiten. Es ist ein Herzensanliegen von mir 🙂

Im Folgenden findest Du den von mir ein paar Tage nach dem großen Ereignis verfassten Geburtsbericht für unsere Hypnobirthing-Lehrerin.


Da unser M. inzwischen schon eine Woche alt ist, möchte ich Euch ein wenig (oder auch ein wenig mehr) über seine Geburt berichten 🙂

Bei uns war es so, dass bei unserem letzten Frauenarzttermin zu Beginn der 34. SSW der Gebärmutterhals nur noch 2,2 cm lang war und das Köpfchen schon ein wenig nach unten drückte. Die Ärztin empfahl mir etwas mehr Ruhe (nicht mehr so viel rumrennen) und Magnesium, damit er noch mindestens 2 Wochen in meinem Bauch bleibt und wir wie geplant zur Geburt nach Bensberg können.

So lange wollte unser Kleiner aber leider nicht warten. Am 21.8. (35+5) verlebte ich noch einen ganz normalen Tag, besuchte mein Pferd und war ein wenig unterwegs. Nachmittags kam ich nach Hause und legte mich ein wenig hin. Zwischen 17 und 18 Uhr ging ich zur Toilette und fand eine rosa Flüssigkeit vor. Ich vermutete, dass es Fruchtwasser war, erzählte meinem Mann davon und kontaktierte meine Hebamme, die ich nicht erreichte, das Krankenhaus, wo ich mich als Plan B angemeldet hatte und schließlich K. (die Hypnobirthing-Lehrerin), weil ich mir nicht sicher war, was jetzt zu tun ist und wir nicht in die Uniklinik wollten.

Die Wellen hatte ich zunächst nicht als solche wahrgenommen, sondern nur als leichten Druck im unteren Rücken. Irgendwann kam dieser Druck jedoch zusammen mit einem Ziehen im unteren Bauch in regelmäßigen Abständen ca. alle 5-7 Min. Das war dann der Zeitpunkt, in dem wir erkannt haben, dass es definitiv losgeht und wir in die Uniklinik müssen. Vorher und auf dem Weg dorthin entspannte ich mich unter der Anleitung meines Mannes mit ein paar Hypnobirthing-Atemübungen. Vieles aus dem Buch und Handout wollten wir in den folgenden Wochen noch Üben und Vertiefen. Dazu kam es dann nicht mehr 😉 Ich las mir noch schnell das Kapitel zur Wellen- und Geburtsatmung durch und dann ging’s gegen 21:00 Uhr los zur Klinik. Den Koffer hatte Gott-sei-Dank gerade am Vortag gepackt 😀

K. hatte schon ihre befreundete Hebamme, die dort arbeitet, kontaktiert und erfahren, dass sie selbst zwar an dem Tag nicht arbeitet, aber ihre Freundin an dem Tag Nachtdienst hat. So wurde diese vorab gebrieft, dass sie unsere Geburt begleiten und uns möglichst in Ruhe lassen soll. Vielen Dank dafür, K.! Das war echt super.

Als wir gegen 21:15 Uhr in der Klinik ankamen, wurde ich ans CTG angeschlossen und die erste Untersuchung durchgeführt. Zu dem Zeitpunkt war der Muttermund bereits 8 cm weit geöffnet und die Wellen wurden immer intensiver, aber nicht schmerzhaft. Ich hörte auf meinen Körper und bewegte mich so, wie ich mich am wohlsten fühlte. Ich fragte nach dem Wasserbecken und die Hebamme sagte, sie versucht, sie noch rechtzeitig voll zu bekommen, kann aber nicht versprechen, dass es noch klappt 😀

Dann gingen wir rüber in den Kreißsaal. Einen Zugang wollte mir niemand legen… Dort atmete ich mit den Wellen im Vierfüßlerstand und merkte, wie unser Kleiner sich immer weiter nach unten vorarbeitete. Da kam dann die bereits informierte Hebamme dazu und teilte mir kurze Zeit später mit, dass das Wasserbecken voll ist. Wir gingen hinüber und das Wasser war wunderbar und das Licht gedämpft, genau so, wie wir uns das gewünscht hatten. Alles weitere ging recht schnell. Die Wellen wurden intensiver und ich atmete den Kleinen nach unten und visualisierte das Bild von der sich öffnenden Rose. Zwischen den Wellen entspannte ich mich nach Anleitung durch meinen Mann durch Atemübungen. Zwischendurch kam ein Arzt herein und zog sich recht schnell wieder zurück. Nach einiger Zeit war der Kopf und dann auch schnell der ganze, kerngesunde M. geboren (22:47 Uhr) und ich nahm in zu mir auf den Arm. Ein wunderbarer Moment. Die Hebamme hatte sich die ganze Zeit über nicht eingemischt und hielt sich sehr im Hintergrund. So war die ganze Geburt ein wunderbares, eindrucksvolles Erlebnis für uns drei.

Der Arzt, der danach kam, um meinen leichten Dammanriss zu behandeln (die Dammmassage hatte ich noch nicht angefangen, dies hatte ich mir erst für die folgenden Wochen vorgenommen :-/ Aber es tat gar nicht weh) fragte, ob mir das Hypnobirthing bei der Geburt geholfen hatte. Dem konnte ich nur voll und ganz zustimmen. Wir waren erstaunt über die Offenheit des Personals. Das hatten wir bei der Uniklinik nicht erwartet. Tage später bei der Visite sagte der Arzt sogar zu mir: „Ach, Sie waren das, die so toll im Wasserbecken entbunden hat, richtig?“ Anscheinend hatten wir eine sehr positive und friedliche Ausstrahlung während der Geburt. Mein Mann sagte nachher zu mir, ich hätte tatsächlich ausgesehen, wie eine Göttin 🙂

Obwohl der Kleine über 4 Wochen vor dem „erratenen“ Termin zur Welt kam, ist er kerngesund und durfte in der Nacht gleich bei mir bleiben. Auch was Bonding und Stillen angeht, kann ich nichts Negatives über die Uniklinik sagen. Wir waren sehr positiv überrascht. Seit Freitag sind wir nun zuhause und haben uns schon ganz gut eingespielt. Der Kleine macht es uns aber auch nicht schwer 🙂

So, das war jetzt lang, aber ich hatte das Bedürfnis, Euch zu schreiben, um mich zu bedanken. Es war wunderbar 🙂


Der Hypnobirthing-Kurs hat mir in erster Linie dadurch geholfen, dass die Lehrerin mir bzw. uns eine positive Grundeinstellung zur Geburt vermittelt hat. Unser Bild von Geburt war vorher geprägt von dem, was wir in den Medien oder in Filmen gesehen hatten. Meistens eher Horrorszenarien…

Durch den Kurs haben wir viele positive Bilder und auch Videos von Geburten zu sehen bekommen, was mir persönlich jegliche Angst genommen und regelrecht Vorfreude hat aufkommen lassen 🙂

Ich bin immer noch ganz begeistert von diesem beeindruckenden Erlebnis!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Julia Hinz

    Liebe Friederike,
    Ich freue mich sehr, dass ich auf deinen Blog gestoßen bin. Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Hypnobirthing gemacht und hatte ebenfalls eine wunderbare Geburt. Auch in der Beschreibung der Scannerpersönlichkeit finde ich mich zum Teil wieder und werde mir hier mehr zu durchlesen, da ich bis jetzt immer der Auffassung war, ich müsste mich besser nur auf eine Sache konzentrieren. Wenn Du Buchempfehlungen hast, gerne her damit!
    Für Deine Pläne in Ostfriesland wünsche ich Dir alles Gute! Ein mutiger, aber so wie es sich liest, richtiger Schritt!
    Herzliche Grüße,
    Julia Hinz

    1. Friederike77

      Liebe Julia,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Da scheinen wir ja einige Gemeinsamkeiten zu haben 😉
      Ich freue mich, zu lesen, dass Dir Hypnobirthing auch bei der Geburt geholfen hat. Wir brauchen mehr von diesen positiven Botschaften zur Geburt 😀
      Die Bücher von Barbara Sher sind empfehlenswert, außerdem gibt es noch ein Buch von Anne Heintze mit dem Titel „Auf viele Arten anders“, das auch ganz gut sein soll. Hab ich aber selbst noch nicht gelesen. Vielleicht können wir uns ja mal demnächst beim Mittagessen zu den Themen austauschen 🙂
      Liebe Grüße,
      Friederike

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